Tennengau Climbers

Großvenediger (3662m) am 20.03.2017

 

Unser ursprünglicher Plan für das vergangene Wochenende wäre ein Teil der Hochtirol gewesen. Leider meinte es das Wetter nicht allzu gut mit uns, Regen, Sturm und in den Hochlagen Neuschnee. Nachdem wir aber bereits eine Nacht in der Johannishütte gebucht hatten und auch schon eine Anzahlung leisten mussten, nahmen wir mit dem Hüttenwirt Kontakt auf und erkundigten uns mal nach den Verhältnissen. Auf der Hütte sollte es schneien aber nicht ergiebig, Wind ist schwach, Lawinengefahr kein Thema und das Wetter sollte sich bessern, so seine Info. Also machten wir uns am Sonntag auf nach Osttirol um wenigstens den Venediger zu machen und um die Anzahlung nicht zu verlieren.

 

Am Sonntag in Osttirol angekommen wurde der Niederschlag bereits weniger, es war jedoch immer noch sehr windig und viel zu warm um auf 2100m zu schneien. Da wir aber schon die Anfahrt hinter uns hatten, starteten wir trotzdem durch das Dorfertal in Richtung Hütte. Bereits nach 400hm hörten wir jedoch den ersten „Rumpler“ und eine kleine Lawine donnerte 500m vor uns über den Weg. Es sieht so aus als hätte sich das „Lawinengefahr kein Thema“ doch ein Wenig geändert.

 

An der Hütte angekommen gab es erstmals einen Tee und ein kurzes Gespräch mit dem Hüttenpersonal bez. der Lawinensituation und dem beim Zustieg zu überwindenden großen Lawinenkegel, was die Herrn etwas besorgt wirken lies. Ab der Hütte kann man dann auf flacheres Gelände ausweichen und so machten wir uns auf den Weg in Richtung Defreggerhaus und weiter auf das Mullwitzaderl.

 

Am Montag war das Wetter dann nahezu perfekt, so nahmen wir den Großvenediger in Angriff. Von der Hütte sind es bis auf den Gipfel nur ca. 1500hm und somit super machbar. Bis zum Mullwitzaderl konnten wir sogar unsere Spur vom Vortag nützen. Ab hier hieß es dann anseilen und über das Rainerkees weiter zum Gipfel. Die Abfahrt vom Gletscher bis zur Hütte hätte nicht besser sein können. So wedelten wir auf Firn und teilweise Pulverschnee bis zur Hütte, bei der wir uns dann noch ein Tourabschlussbierchen und einen Apfelstrudel gönnten.

 

Die Hochtirol ist zwar noch immer nicht abgehackt aber wir haben auf jeden Fall das Beste draus gemacht.


 

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